Instahelp-CEO Bernadette Frech engagiert sich als Mentorin beim Social Business Hub Styria und unterstützt Awareness-Kampagne

Mit Bernadette Frech konnte der Social Business Hub Styria eine der hundert einflussreichsten Unternehmerinnen der DACH-Region als Testimonial für die „Wir retten die Welt! Bist du dabei?“-Kampagne gewinnen. Im folgenden Gespräch gibt die Geschäftsführerin von Instahelp Einblicke in die spannende Arbeit mit Emotionen, erzählt, warum Resilienz speziell bei Entrepreneuren so gefragt ist und erklärt ihre Motivation, beim Gründungsprogramm des Social Business Hub Styria als Mentorin aktiv mitzuarbeiten.

Welches Problem löst Instahelp besser als herkömmliche Psycholog·innen?
Bernadette Frech· Mit Instahelp bieten wir psychologische Beratung online an und schließen dadurch eine Beratungslücke. In derzeitigen Modellen ist es so, dass man wochen- oder monatelang auf einen Termin bei einem Psychologen, einer Psychologin, wartet. Und jeder, der schon einmal Liebeskummer gehabt hat, weiß, dass man, wenn einmal der Schuh drückt, gerne sofort eine Hilfe hätte. Genau dafür gibt es Instahelp. Bei uns bekommst du einen niederschwelligen, einen zeitlich flexiblen und einen anonymen Zugang.  Das heißt, du musst dich in kein Wartezimmer setzen, hast eigentlich keine Wartezeiten, da eine garantierte Antwort des Psychologen oder der Psychologin innerhalb von 24 Stunden gewährleistet ist. Du kannst also auch total bequem von zuhause aus auf der Lieblingscouch deine Beratung in Anspruch nehmen.

Versteht sich Instahelp als ein Social Business – wenn ja, warum?
Instahelp ist ein Social Business, weil es ein gesellschaftsrelevantes Problem löst. Gerade seit Corona wissen wir alle, dass psychische Probleme stark zugenommen haben und dass die Versorgung in dem Bereich lückenhaft ist. Genau deswegen widmen wir uns diesem Thema und wollen die Welt in dieser Hinsicht ein bisschen verbessern.

Wie wichtig sind Themen wie Emotionen und Resilienz für Social Entrepreneurs?

Es gibt keine Berufsgruppe, die so stark von mentalen Problemen betroffen ist, wie Gründer·innen. Und genau deswegen ist das Thema Resilienz und der Umgang mit den eigenen Emotionen während des Gründungsprozesses total wichtig. Social Entrepreneure haben einen Auftrag gegenüber der Umwelt und Gesellschaft, den sie erfüllen wollen und finden sich deshalb in einer verantwortungsvollen Rolle wieder. Diese Verantwortung gibt einerseits Raum für Gestaltungsmöglichkeit, aber sie kann einen manchmal auch erdrücken.

Wie kann man verhindern, dass man seine eigenen Emotionen nicht vergisst?
Gerade als Gründerin oder Gründer ist es sehr wichtig, den eigenen Emotionen Beachtung zu schenken, denn man ist auch ein „Role Model“ fürs Unternehmen. Wenn man eine gesunde Unternehmenskultur schaffen möchte, sollte sie bei einem selbst beginnen. Wir bei Instahelp sind natürlich immer von Emotionen umgeben – von unseren eigenen, denen des Teams und denen unserer Klientinnen und Klienten und Kundinnen und Kunden. Es ist auch so, dass wir auch alle selbst Instahelp nützen, somit sind wir auch ein sehr gechilltes Team, da wir uns immer auch selbst coachen lassen.

Du bist aktuell auch Mentorin im Gründungsprogramm des Social Business Hub Styria. Wie fühlst du dich in dieser Rolle? Macht dir die Arbeit mit den Start-ups Spaß und warum ist es wichtig, dass Leute gerade am Anfang so eine Unterstützung bekommen?
Ich bin eine begeisterte Mentorin des Social Business Hub Styria und mich freut es, wie viele tolle Innovationen aus der Steiermark herauskommen. Ich mache das, weil wir in einer Zeit voller Krisen leben. Wir haben Krisenressourcenmängel, wirkliche Notstände, sowohl umweltseitig als auch gesellschaftspolitisch. Die Lage war schon lange nicht so angespannt wie sie es jetzt ist und dafür braucht es Lösungen. Und es gibt keine besseren Lösungsprovider als Start-ups, die Innovationen in den Markt bringen und rasch auf solche neuen Krisensituationen reagieren können.

Wie wichtig ist es, dass es Organisationen wie den Social Business Hub Styria gibt, die solche Ideen in der Gründungsphase unterstützen?

Ich glaube, es braucht Bestärkung, gesellschaftspolitische und umweltrelevante Lösungen zu finden. Das sind aber oft Projekte, die nicht in der gleichen Form skalieren wie in anderen Bereichen. Dafür braucht es ein Verständnis und dafür braucht es eine spezielle Förderung, damit derartige Ideen in die Praxis umgesetzt werden können. Dieser Prozess kann sehr herausfordernd sein. Deshalb ist es eine tolle Sache, jemanden wie den Social Business Hub Styria an seiner Seite zu haben, der diese Herausforderungen kennt und Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser Phase bestmöglich unterstützt. 

Um Leute zu finden, die sich das Ziel gesetzt haben, mit ihren Produkten oder Dienstleistungen die Welt zu verbessern, veranstaltet der SBHS regelmäßige Ideen-Wettbewerbe. Wie kann man Menschen motivieren, aktiv zu werden?

Ich glaube, der erste Schritt ist, seine eigene Angst zu überwinden. Wir haben irrsinnig oft Angst vor dem Scheitern. Das ist in keinem anderen Land so stark ausgeprägt wie in Österreich und wie der „Global Entrepreneurship Monitor“ zeigt, ist der Prozentsatz gerade bei Frauen sehr hoch. Aber gerade Frauen treiben Social Business-Innovationen vorranging voran. Deshalb ist es wichtig, dass wir an unsere Kompetenzen glauben, diese auch gerne noch schärfen und stärken und dass wir unsere eigene Angst überwinden. Denn meistens stehen wir selbst zwischen uns und der Innovation. Der erste Schritt ist deshalb, es einfach einmal zu versuchen und keine Sorge zu haben, was alles schief gehen könnte. Man ist dann hinterher oft überrascht, wie viel gut gehen kann.

Zur Person:

Dr. Bernadette Frech (geboren am 07.04.1983 in Fürstenfeld) ist CEO des Digital Health Startups Instahelp und bietet psychologische Beratung online an. Mit Instahelp will sie einen Raum für Emotionen und offene Gespräche über Partnerschaft, Stress, Depressionen und Ängste schaffen, in dem mit über 200 engagierten Psychologinnen neue Perspektiven entwickelt werden.  Instahelp ist in fünf europäischen Ländern vertreten, hat 85.000 private Nutzer online beraten und steht über 200.000 Mitarbeiter·innen großer Unternehmen wie der Allianz, Lidl und Trivago im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung zur Verfügung. Damit gehört die Online-Plattform zu den führenden Anbietern in der digitalen psychischen Gesundheitsversorgung und ist in ihrem Ursprungsland Österreich Marktführer.

Seit 2021 ist Bernadette Frech Beraterin/Expertin des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und arbeitet in der Arbeitsgruppe Gesundheit für die Entwicklung der Standortstrategie 2040 für Österreich mit. Sie studierte Internationales Management an der FH JOANNEUM und der Università degli Studi di Sassari. Ihre Promotion machte sie an der Aston Business School, UK zum Thema Emotionsmanagement. Außerdem ist sie Dozentin an der International School of Management Munich, der FH JOANNEUM und der Karl Franzens University sowie strategische Leiterin des Global Entrepreneurship Monitor Teams Österreich. Instahelp, bekannt durch die Startup-TV-Show “2 Minuten 2 Millionen”, wurde 2019 zu Österreichs “Startup des Jahres” ausgezeichnet, 2020 zur deutschen Top Brand Corporate Health und erhielt 2021 den Digi Health Award.