Evias bringt Nachhaltigkeit auf Schiene
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Mehr lesenartSIP definiert sich als das erste Fitnessstudio für Kreativität und mentale Gesundheit, das darauf abzielt, die psychologischen Vorteile kreativer Betätigung für jedermann zugänglich zu machen. In einem exklusiven Interview teilt Mitgründer Jürgen Neubauer ihre Vision und wie artSIP die Wahrnehmung von Kunst von der Fokussierung auf das künstlerische Ergebnis hin zur persönlichen Entwicklung verschiebt. Zudem diskutiert er die Bedeutung von sozialer Nachhaltigkeit und ihren Impact im Bereich der mentalen Gesundheit.
Was ist das Konzept und Geschäftsmodell von artSIP und inwiefern erfüllt es die Kriterien von Social & Green Entrepreneurship?
artSIP: Wir sind das erste Fitnessstudio für Kreativität und mentale Gesundheit. Im Prinzip geht es darum, dass wir die psychologischen Effekte von kreativer Betätigung optimieren und mehr Menschen zugänglich machen wollen. Bisher ist ja so ein Thema, dass bei Kunst und Kreativität immer diese Talentfrage mitschwingt. Also entweder macht man es professionell oder man hat irgendwie einen Anspruch auf ein künstlerisches Ergebnis. Aber dass man es eben nur für das eigene Wohlbefinden, für die eigene mentale Gesundheit macht, das steckt noch ganz in den Kinderschuhen. Wir wollen das Spotlight vom künstlerischen Ergebnis wegbewegen, hin zum Fokus auf die Selbstwahrnehmung – was macht es eigentlich mit mir selbst? Da schauen wir uns sehr viel von der Sportindustrie ab. In den letzten 20-30 Jahren ist das Thema Sport komplett in die Breite gegangen ist. Früher war das elitär, mittlerweile macht es jede·r einfach fürs eigene Wohlbefinden und nicht, weil alle Profisportler:innen werden wollen. Wir wollen eine ähnliche Logik in der Kreativität vorantreiben. Mit künstlerischer Betätigung kann man einfach wahnsinnig viele Potenziale in der Prävention freisetzen, man entlastet Gesundheitsleistungen, weil man durch die Kunst sehr viel abfangen kann und das auf, von unserer Sicht aus, sehr niederschwellige Weise. Wir haben mittlerweile 60 verschiedene Kunstformen und Kreativworkshops auf der Plattform und das heißt, wir können verschiedenste Zielgruppen abdecken, also von Gewürze mischen über die Klassiker wie Töpfern, Improacting und so weiter. Daher sind wir sind hauptsächlich in der Sparte von sozialer Nachhaltigkeit im Bereich Gesundheit und Wohlergehen. Genau in dem Bereich haben wir auch die Indikatoren entsprechend der Zertifizierung „Verified Social Enterprise“ erfüllt. Außerdem arbeiten wir mit Forschungsinstituten zusammen, um eben auch quantitativ zu überprüfen, ob unsere Formate wirklich einen Impact auf die mentale Gesundheit haben.
Wie nutzen Nutzer·innen der artSIP-App das AI-basierte Kreativitätsdashboard, und wie können sie Sessions/Kurse buchen?
artSIP: Im Dashboard kann man genau angeben, was man erreichen möchte, z.B. divergentes Denken, mentale Parameter oder kreative Resilienz fördern. In der App beantwortet man dann also ein paar Fragen, z.B. wie es einem gerade geht und was man gerade braucht, also ein Ventil zum Austoben, mehr Energie usw. Im Anschluss bekommt man dann die bestmöglichen Kunstformen und Kreativworkshops vorgeschlagen, die aus unserer Erfahrung von anderen Teilnehmenden diese Bedürfnisse unterstützen. Also ganz ähnlich wie im Sport. Wenn ich sage, ich will Ausdauer trainieren, dann kriege ich einen Trainingsplan, wie ich am besten Ausdauer trainiere. Wenn ich Muskeln trainieren möchte, gibt es dafür spezielle Übungen. Genau die ähnliche Logik haben wir eben auf die Mentalgesundheit und Kreativität angewendet. Und dann kannst man sich ganz normal einbuchen oder man bezahlt vor Ort, wenn man noch kein Abo hat. Man bekommt im Anschluss eine Bestätigungsmail mit einem QR Code, mit dem der/die Künstler·in dich vor Ort zuordnen kann. Und dann geht’s auch schon los.
Wie hat die Teilnahme am Social & Green Busines Gründungsprogramm artSIP dabei unterstützt, die Verbindung von Kunst, Kultur und Technologie zu stärken?
artSIP: Das Gründungsprogramm war sehr wertvoll hinsichtlich des Aufbaus von Netzwerken, also Kontakte zu knüpfen. Ich glaube, das war für uns die größte Hilfe. Es ist auch eine große Hilfe, dass man einen Trust Partner hat, über den man die ersten Kontakte bekommt und so baut man dann langsam seine Netzwerke auf. Es hilft sehr, wenn du jemanden hast, der dir sagt, „Ja, die sind vertrauenswürdig, die sind gut, die können was“. Inkubatoren sind auch sehr wichtig, da sie dir eine gewisse Bühne geben. Und je nachdem, in welcher Phase du dich befindest und welche Kompetenzen und welche Ressourcen man gerade braucht, können sie entweder selbst helfen oder vermitteln dir jemanden durch ihr Netzwerk. Und ganz grundsätzlich auch Know-how zum Thema Impact aufzubauen. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit dabei sein durften.
Wie hat sich artSIP seit Ende der Teilnahme am Social & Green Business Gründungsprogramm weiterentwickelt? (Welche neuen Funktionen oder Partnerschaften konntet ihr seitdem einführen?)
artSIP: Wir haben einen sehr ordentlichen und umfangreichen Businessplan erstellt. Das war sehr lehrreich, da man das Unternehmen praktisch komplett zerlegt, was ganz wichtig für unsere langfristige Strategie war. Aktuell arbeiten wir sehr stark an unserer Software, um diese für unsere Unternehmenskund·innen individueller gestalten zu können. Es ist schwer zu skalieren mit der aktuellen IT-Infrastruktur, die wir haben. Da müssen wir jetzt schauen, wie wir diesen Gap überwinden: entweder größere Förderungen oder Investor·innen – da können wir auch sehr gut auf den Input vom Hub bauen, den wir bekommen haben, also wie man Kooperationspartner·innen findet und Förderungen bekommt.
Welche sind die nächsten Ziele und Entwicklungsschritte, die Sie geplant haben? Wo steht artSIP in 5 Jahren?
artSIP: In fünf Jahren wäre es sehr toll, wenn wir in Wien, Berlin, vielleicht Hamburg und München mit unserem Angebot vertreten sind. Auch London wäre sehr cool, da dort das Mindset zum Thema Creative und Mental Health schon viel stärker ausgeprägt ist. Das ist in fünf Jahren der Plan für die B2C Schiene, aber auch den B2B wollen wir weiter ausbauen. Vor allem sind da glaube ich Gesundheitseinrichtungen relevant, also Krankenhäuser wie z.B. das LKH Graz, wo der Druck auf die Belegschaft sehr hoch ist und man sich überlegen muss, wie man diese dann in der Freizeit entlasten kann, sodass sie sich maximal regenerieren können. Dort haben wir glaube ich sehr hohe Chancen als Employer Benefit, im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, mit dabei zu sein.
Zur Website: www.artsip.at
Das Interview entstand im Rahmen eines mehrmonatigen Studierendenprojektes des Lehrveranstaltungskurses “Change Management and Learning for Sustainability” der Karl Franzens Universität Graz, das gemeinsam mit dem Social Business Hub Styria durchgeführt wurde. Die Studierenden Elisa Fuchs, Caroline Schulze, Lena Poths, Lara Maria Krenn beschäftigen sich mit dem Thema Social & Green Entrepreneurship und wie man mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit auf wirkungsorientiertes Unternehmertum aufmerksam macht.
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