Veranstaltung für mehr „Wirtschaft mit Wirkung“
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Mehr lesenMit DieWIRcity setzt sich ein dynamisches Team für die Förderung von Vielfalt und Inklusion in Gemeinden ein. Im Interview gibt die Co-Gründerin einen Überblick über die Motivation hinter dem Unternehmen, spricht über die wichtige Einbindung der Zielgruppe und die Rolle des Social & Green Business Gründungsprogramms bei der Entwicklung von DieWIRcity.
Kannst du uns zunächst einen Überblick über DieWIRcity geben? Was war der Auslöser dafür, sich auf die Förderung von Vielfalt und Inklusion zu konzentrieren?
Lisa Krahn: DieWIRcity ist ein Beratungsunternehmen, das ich zusammen mit meinen Kolleginnen Verena Ulrich und Carla Stepanik gegründet habe, um Vielfalt und Inklusion in Gemeinden zu fördern. Der Auslöser war unsere umfangreiche Erfahrung mit Menschen mit Migrationshintergrund und wir drei haben auch einen pädagogischen/Bildungs-Hintergrund und waren auch in der Projektarbeit und Gemeinwesenarbeit tätig. Wir haben als Team mit zwei Personen begonnen und sind mittlerweile auf drei Mitglieder angewachsen. Unser Schwerpunkt liegt auf der Beratung zu Projekten und die anschließende Entwicklung sowie Begleitung. Die erste Mission fürs Unternehmen ist es erst einmal, 256 Gemeinden zu Beratungsgesprächen einzuladen oder zumindest anzusprechen. Das heißt im Grunde, ihnen zu verdeutlichen, dass Migration ein Thema in Österreich ist und dass das professionell und gemeinsam angegangen werden muss.
Euer Ansatz umfasst Impulsvorträge, maßgeschneiderte Trainings und bedarfsorientierte Projekte. Können Sie ein Beispiel für ein Projekt geben, das besonders erfolgreich war?
Lisa Krahn: Ein besonders erfolgreiches Projekt, das mir einfällt, war die Entwicklung und Durchführung von Workshops mit Frauen mit Migrationshintergrund als Multiplikator:innen, die speziell auf die Bedürfnisse der Teilnehme:rinnen zugeschnitten waren. Unser Hauptziel war es, die Zielgruppe zu stärken und zu vernetzen. Migration hat ein enormes Potenzial, und wir wollten zeigen, dass die Bedürfnisse der Migrant·innen wichtig sind. Es ist entscheidend, dass sie Zugang zu Informationen erhalten, um sich selbst zu ermächtigen, ihre Meinungen durchzusetzen und insbesondere andere Frauen zu motivieren, sich ebenfalls zu engagieren. Solche Projekte erfordern eine enge Begleitung und Verantwortung seitens der Auftraggeber:innen, und ich bin stolz darauf, dass wir hier nachhaltige Ergebnisse erzielen konnten.
Wie habt ihr vor, Erfolg und die Auswirkungen eurer Projekte in den Gemeinden und Unternehmen zu messen
Lisa Krahn: Um den Erfolg und die Auswirkungen unserer Projekte zu messen, planen wir eine langfristige Begleitung und kontinuierliches Feedback. Diese Begleitung kann dann auch gut und gerne mal 12 oder 24 Monate dauern. Ich halte es außerdem für besonders wichtig, die Zielgruppen aktiv in die Entwicklung und Durchführung der Projekte einzubinden. So können wir sicherstellen, dass unsere Maßnahmen wirklich den Bedürfnissen der Gemeinschaft entsprechen und nachhaltige Ergebnisse liefern.
Wie wird die Zielgruppe in die Lösungsfindung einbezogen? Welche Rolle spielen Gemeinschaftsmitglieder und Unternehmensmitarbeitende in euren Projekten?
Lisa Krahn: Die Zielgruppe wird bei uns aktiv in die Lösungsfindung einbezogen, indem sie als Expert:innen in den Projekten mitarbeiten. Besonders Menschen mit Migrationshintergrund können aus ihren eigenen Erfahrungen berichten und die Projekte mitgestalten. Also auch die Workshops, die wir aktuell durchführen, sehen wir selbst sehr kritisch. Was sollen wir als weiße Frauen im Grunde über Diversität reden? Warum steht nicht eine Person dort vorne, die stark von Diskriminierung betroffen war oder ist und eben auch weniger Privilegien hat? Diese Mitarbeit soll dann natürlich nicht ehrenamtlich erfolgen, sondern wird finanziell honoriert, um die Wertschätzung und die Ernsthaftigkeit der Arbeit zu unterstreichen. Das ist mir persönlich sehr wichtig.
Wie hat das Social & Green Business Gründungsprogramm dazu beigetragen, DieWIRcity als starkes wirkungsorientiertes Unternehmen zu positionieren?
Lisa Krahn: Das Gründungsprogramm hat uns enorm geholfen! Durch Coaching, Workshops, Vernetzung und die Bereitstellung von Räumlichkeiten konnten wir organisatorische und formelle Herausforderungen meistern und uns ein professionelles Arbeitsumfeld schaffen. Besonders wertvoll war für mich der Austausch mit anderen Gründer:innen und die regelmäßige Teilnahme an Workshops.
Welche zukünftigen Projekte oder Erweiterungen habt ihr geplant und wie unterstützt das Social Business Hub euch bei diesen Vorhaben?
Lisa Krahn: Das nächste große Ziel ist es, so bald wie möglich einen großen Auftrag von einer Gemeinde zu bekommen und dann langfristig konkret etwas zu erarbeiten, und parallel noch weiter an der Vernetzung und Sichtbarkeit zu arbeiten, sodass unsere Wirkung deutlich wird.
Der Social Business Hub Styria unterstützt uns dabei momentan sehr stark bei der Gründung selbst. Das heißt, wir müssen schauen, wie das bürokratisch ist, wo können wir uns weiter informieren, wo muss der Firmenbucheintrag passieren? Also wirklich so diese Basic Steps, um überhaupt gründen zu können. Aber auch dieser Prozess der Gründung selbst in Begleitung zu machen eröffnet viel im Kopf und ist spannend. Es zeigt, wie kreativ man werden kann und wie viel man voneinander lernt. Diesen Prozess liebe ich sehr und empfehle jedem, es auszuprobieren, auch wenn nur im Kleinen. Es ist wichtig, nicht davor zurückzuschrecken, die eigenen Ideen umzusetzen.
Zur Website: www.diewircity.com
Das Interview entstand im Rahmen eines mehrmonatigen Studierendenprojektes des Lehrveranstaltungskurses “Change Management and Learning for Sustainability” der Karl Franzens Universität Graz, das gemeinsam mit dem Social Business Hub Styria durchgeführt wurde. Die Studierenden Elisa Fuchs, Caroline Schulze, Lena Poths, Lara Maria Krenn beschäftigen sich mit dem Thema Social & Green Entrepreneurship und wie man mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit auf wirkungsorientiertes Unternehmertum aufmerksam macht.
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